15 Jahre in der Burkhalter Gruppe: Erfahrungen aus drei Firmen in zwei Kantonen
Tobias, hast du während deiner Lehrzeit im Wallis damit gerechnet, dass du eines Tages Teil der Geschäftsleitung der Schachenmänner in Basel sein wirst
Tobias: Ich hatte immer die Idee, dass ich in meinem Leben etwas machen und erleben will. Aber dass ich gerade diesen Wandel mache, nach Basel komme und diese Chance kriege, nein, das hätte ich mir so nicht gedacht.
Du hast nach deiner Ausbildung zum Elektroinstallateur gleich noch die Lehre als Telematiker angehängt. Weshalb?
Nach der vierjährigen Lehre zum Elektroinstallateur war mir klar, dass mir die Branche gefällt, aber mich der Schwachstrombereich mit den Herausforderungen in der Telematik noch mehr interessiert. So kam ich dann auch zu meiner Lehrstelle bei der TZ Stromag.
Hast du die Burkhalter Gruppe damals bereits gekannt?
Nein, die Burkhalter Gruppe kannte ich noch nicht. Die TZ Stromag hatte im Wallis einen guten Namen im Bereich Telekommunikation und auch ein starkes Team mit dieser Ausrichtung. Sonst gibt es im Wallis nicht so viele Firmen in diesem Bereich. Mich überzeugte die offene Art, wie ich begrüsst wurde und die Perspektiven, welche mir damals aufgezeigt wurden. Trotz der Grösse der Firma spürte ich eine familiäre Mentalität.
Du hast dort eine Zeit lang als Telematiker und Projektleiter gearbeitet. Wie hast du dich beruflich weiterentwickelt?
Nach der Ausbildung kam dann zuerst die Wehrpflicht im Militär, und anschliessend ein Auslandaufenthalt in San Diego für meine Englischkenntnisse. Als ich die Arbeiten bei der TZ Stromag wieder aufnahm, ging es relativ schnell, bis der Geschäftsführer Thomas Zeiter mit der Frage auf mich zu kam, wie ich mir meine Zukunft vorstelle und was ich machen möchte. Damals hatten sie Bedarf im Büro und so kam es, dass ich den Elektro-Sicherheitsberater machte und zum Projektleiter ausgebildet wurde.
Auf der inoffiziellen Rangliste «Anzahl Weiterbildungen» bist du in der Burkhalter Gruppe bestimmt sehr weit oben. Wie hat sich das ergeben?
Das ist einer dieser Punkte, der mir bei der Burkhalter Gruppe enorm gefällt. Weiterbildung wird hier immer gefördert. Aber es geht bei uns nicht darum, wer die meisten Ausbildungen hat. Diese werden auf den Visitenkarten oder im E-Mail auch nicht extra erwähnt. Ich entschied mich, den Elektromeister (Eidg. Dipl. Elektroinstallateur) zu absolvieren, da dies eine wichtige Ausbildung in unserer Branche ist. Der erste Schritt mit dem Elektro-Sicherheitsberater war sicherlich der schwierigste für mich. Während der Ausbildung zum Elektromeister habe ich dann aber gemerkt, dass ich mit meiner Erfahrung in der Telematik den Telematikmeister mit viel Engagement auch gleich im Selbststudium machen kann.
Von welcher Weiterbildung hast du am meisten profitiert?
Fachlich definitiv vom Elektromeister. Beim Telematikmeister habe ich zudem gemerkt, dass man im Selbststudium sehr viel erreichen und sich einiges selbst aneignen kann. Schlussendlich ist die Ausbildung aber auch nur ein kleiner Teil, erst die Erfahrung macht in unserer Branche den Unterschied.
Gibt es jetzt noch eine Weiterbildung, die dich reizt?
Aktuell werde ich mich aufs Geschäft und die neue Position hier konzentrieren. Man soll nie stehen bleiben im Leben und ich werde schauen, ob ich etwas finde, das mich weiterbringen kann. Aber im Moment ist das eher sekundär. Aktuell steht im Vordergrund, dass das Geschäft mit dem neuen Team gut läuft.
Absolvierte Aus- und Weiterbildungen:
- Elektroinstallateur EFZ
- Telematiker EFZ
- Elektro-Sicherheitsberater mit eidg. Fachausweis
- Elektro-Projektleiter mit eidg. Fachausweis
- Telematik-Projektleiter mit eidg. Fachausweis
- Eidg. Dipl. Elektroinstallateur
- Eidg. Dipl. Telematiker
Wie hat sich der Wechsel vom Wallis nach Basel ergeben?
Es hat mich immer schon gereizt, mal vom Wallis wegzukommen. Nicht für immer, aber für ein, zwei Jahre. Einfach mal schauen, wie es anderswo aussieht. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht, ob ich nach Bern oder Zürich gehen will. Dann kam die Projektleiter-Tagung auf dem Beatenberg, wo ich Florian und Diego von der K. Schweizer AG kennengelernt und mich sehr gut mit ihnen verstanden habe. Darüber hat sich dann ein Angebot ergeben, dass ich doch mal zu ihnen arbeiten kommen soll. Und das passte gut – meine Freundin studierte damals in Basel und ich konnte bei K. Schweizer Erfahrungen im Industriebereich sammeln, was mir im Wallis gefehlt hatte. Das Ziel war, für zwei Jahre nach Basel zu gehen und dann die TZ Stromag bei den möglichen Lonza-Projekten zu unterstützen. Das ist dann anders gekommen als geplant.
Wie hast du die Unterschiede in puncto Firmenkultur empfunden?
Im Wallis konnte ich viel pragmatischer an Sachen herangehen. Hier wird im Industriebereich das Qualitätsmanagement mit all den Prozessen enorm grossgeschrieben. Wenn ich aber die Firmenkulturen im Wallis wie auch in Basel vergleiche, sind beide familiär. Die Basler und Walliser haben mehr gemein als man meinen könnte. Hier in Basel wird viel Wert auf das Gesellschaftliche gelegt. Es macht mir nur Spass, hier arbeiten zu dürfen.
Du bist jetzt in der dritten Gesellschaft der Burkhalter Gruppe. Was hat dich hier gehalten?
Mit der Burkhalter-Philosophie und dem familiären Umgang kann ich mich einfach am besten identifizieren. Wenn ich eine Frage habe, kann ich bei einer anderen Gesellschaft anklopfen, ohne dass mir gleich eine Rechnung geschrieben wird. Es wird einfach sehr gut miteinander umgegangen. Die Philosophie, dass es den Arbeitenden in der Burkhalter Gruppe ein bisschen besser gehen soll wie an anderen Orten – dahinter kann ich stehen. Ich bezeichne mich als loyalen Menschen und mag es, die täglichen Herausforderungen, die Firma und jeden Einzelnen weiterzubringen.
In Basel seid ihr mehrere Gruppen auf kleinem Raum. Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Die funktioniert sehr gut. Wir haben eine Baustelle, wo wir mit Leuten von Elektro Siegrist, K. Schweizer oder der EAG zusammenarbeiten. Auch wenn wir pro Gruppengesellschaft nur auf ein bis zwei Personen zurückgreifen, ist das doch eine grosse Unterstützung. Dieses Gruppendenken ist grossartig, das habe ich spätestens beim Umzug nach Basel realisiert. Das hatten wir auch früher im Telematik-Bereich, dort hatten wir einen sehr guten Austausch und haben diesen bewusst gepflegt. Mit dieser Zusammenarbeit können wir in der Burkhalter Gruppe am meisten erreichen.
Welche Erinnerungen sind dir aus diesen 15 Jahren besonders geblieben?
Arbeiten musst du überall. Am Schluss sind es der soziale Austausch und die spannenden Leute, an die ich mich erinnere. Highlights waren da z.B. die Projektleiter-Tagung auf dem Beatenberg oder das Wiesengaudi-Fest, bei dem alle Mitarbeitenden der Burkhalter Gruppe zusammengekommen sind.
Vermisst du es manchmal, selbst noch zu montieren?
Ja schon, ich mache das ja gerne. Jetzt halt nur noch im Privaten. Ein bisschen was am Haus herum schrauben, das darf schon sein.
Weshalb hattest du dich als Jugendlicher für den Einstieg in die Elektrobranche entschieden?
Ich denke, wenn du 16 bist, weisst du nicht immer, was du in deinem Leben machen willst. Das war bei mir ähnlich. Meine Entscheidung war damals, einen technischen Beruf zu erlernen, womit ich später viele Möglichkeiten habe. Elektriker hatte ich gewählt, weil ich damit eine gute Grundausbildung hatte und in jede Richtung gehen konnte. In meinem Umfeld habe ich Leute, die ursprünglich Elektriker gelernt hatten und jetzt eine Anwaltskanzlei haben. Als Elektriker bist du von Anfang bis Ende auf dem Bau und siehst alle Abläufe, da nimmt man sehr viel breites Wissen mit. Und die Weiterbildungs- und Entfaltungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig.