Projekt V-Bahn: kein Schoggijob und stolz darauf
Die Elektro Hunziker AG in Thun ist in der Region Thun/Berner Oberland als kompetente Partnerin für Elektrotechnik-Dienstleistungen am Bauwerk bekannt. Dass ein Bauwerk nicht zwingend auf ebener Erde zu stehen hat und das Unternehmen auch im Hochgebirge tätig ist, wissen hingegen nur wenige. Seit Mai 2019 arbeiten 14 Fachleute von Elektro Hunziker und Schild Elektro am Projekt V-Bahn in Grindelwald. Sie installieren in der Bergstation Eigergletscher Stark- und Schwachstromleitungen, Zuleitungen für die Bahntechnik, Brandmelde-, Notlicht- und Evakuationsanlagen, Haustechnikanlagen für die Lüftung und die Wasseraufbereitung etc.
Spezielle Bedingungen am Berg
Die elektrotechnischen Arbeiten, die andernorts problemlos zu bewältigen wären, gestalten sich aufgrund der speziellen Bedingungen hin und wieder als Herausforderung. Denn die Bergstation, für deren Errichtung sechs Tage pro Woche in 24-Stunden-Schichten betoniert wurde und für die an die 1000 t Beton verarbeitet wurden, ist direkt in den Berg gebaut. Die Wände sind an die 80 cm dick und voll mit Armierungseisen. Die Einlagearbeiten für die Elektroinstallationen sind also um einiges aufwändiger und körperlich anstrengender als in einer Wohnüberbauung.
Herausfordernde Logistik
Auch die Logistik ist anspruchsvoller. Während bei herkömmlichen Bauprojekten das benötigte Material beim Elektro-Grosshändler am Morgen bestellt und am Nachmittag direkt auf die Baustelle geliefert wird, gilt es hier, den Materialbedarf für eine Woche im Voraus zu planen. Die Lieferung erfolgt, verpackt zu Teilen, deren Gesamtgewicht wegen dem Weitertransport 6 t nicht überschreiten darf, per Bahn zum provisorisch errichteten Baustellen-Bahnhof unterhalb der Bergstation. Dort werden sie in die Materialseilbahn geladen und zur Baustelle transportiert. Fehlt benötigtes Material, müssen die Arbeiten unterbrochen werden.
Anspruchsvolle Arbeitsbedingungen
Auch den dort tätigen Mitarbeitenden verlangt das Projekt einiges ab: statt abends nach Hause zu fahren, übernachten sie – je nach Bauabschnitt – in Hotels und Wohnungen am Berg. Statt Zeit mit ihren Familienmitgliedern zu verbringen, unterhalten sie sich mit ihren Arbeitskollegen, schauen Filme und machen Sport. Seit ihrem Arbeitsbeginn im Mai 2019 gab es rund 40 Schlechtwettertage. Da dann aus Sicherheitsgründen nicht gearbeitet werden kann, packt den einen oder anderen auch mal der Lagerkoller oder die Langeweile. Aber ein gutes Team meistert auch diese Herausforderungen.
Freude überwiegt
Allen Widrigkeiten zum Trotz: die Freude, an einem Projekt wie der V-Bahn mitarbeiten zu dürfen, überwiegt bei den Mitarbeitenden. Auch wenn die Arbeiten im Dezember 2020 mehrheitlich abgeschlossen werden – die Erinnerungen an die einzigartige Bergkulisse der Jungfrau Region sowie an den starken Zusammenhalt als Team und der Stolz, "dabeigewesen" zu sein, werden noch lange bleiben.
Unter der Projektleitung von Matthias Maurer sowie den Bauleitern Samuel Anneler und Stefan Wüthrich sind diese elektrotechnischen Arbeiten ausgeführt worden:
- Stark- und Schwachstromleitungen
- Zuleitungen für die Bahntechnik
- Brandmelde-, Notlicht- und Evakuationsanlagen
- Haustechnikanlagen für die Lüftung und die Wasseraufbereitung etc.